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Samstag, 23. Juli 2016

Mein Tag in München zum Amoklauf. Wacht auf. Wir müssen unsere Gesellschaft umbauen!


Der Gewaltexzess in München und wie das SEK den Bahnhof stürmte


Wie ich es erlebt habe.

Da es der bisher seltsamste und aufregenste Tag in meinem bisherigen Berufsleben war, möchte ich ihn heute mit Euch teilen.

Das war eigentlich der perfekte Tag, auf den ich mich lange vorbereitet hatte und dessen Ende ich einfach nur feiern wollte. Sichtlich glücklich trat ich nach meinem beruflichen Erfolg den Weg nach Hause (Frankfurt Main) an. "Noch ne Stunde Zeit, bis der Zug fährt. ich brauch jetzt ein Bier". Ich setze mich an einen Tisch draussen vor dem "Losteria" direkt am Hauptbahnhof und trank mein Bier. Plötzlich fuhr ständig Polizei mit Blaulicht vorbei, was ich jedoch nicht weiter beachtete. Erst der Kellner wies mich darauf hin, dass es eine Schiesserei mit angeblich 15 Toten gab. Ich war in dem Moment völlig unfähig zu realisieren, was los ist. Ich dachte nur an meinen neuen Job und den Umzug.



Ein paar Minuten später begann es zu regnen und ich musste mich reinsetzen.
Ich setzte mich an einen kleinen runden Holztisch am Eingang des Restaurantes


Das ist der Tisch, an dem ich sass, nach dem ich wegen des Regens rein bin.

An diesem Ferneher über der Kasse verfolgte ich das Geschehen. Man sieht den Reporter vor Ort und das Infolaufband.


Die Situation war absolut surreal. Um mich herum aßen und tranken die Leute und ich trank in Seelenruhe mein Wasser und ertappte mich bei Gedanken wie
"In 20 Minuten geht mein Zug, ich bin eh gleich hier weg" und "Och das Olympiazentrum ist weit weg, dass betrifft mich nicht".

Die Leute um mich herum tranken und aßen,  waren aber sichtlich beunruhigt und tauschten nervöse Blicke aus.

Bis es geschah. Aus dem Nichts rannten Leute ins Restaurant und schriehen wie am Spiess "Raus hier, alle Raus".  Unverzüglich brach Panik aus. Die Leute standen auf und rannten los. Völlig unkontrolliert. Teller flogen von den Tischen, Stühle und Tische fielen um. Die Menschen in dem Lokal stürmten in Richtung Bahnhofsinnenhof, was in dieser Situation nicht hätte dümmer sein können, da der Müncher Bahnhof einem Labyrint gleicht. In Panik läuft bekannlichermaßen alles schief.

Da ich an dem runden Tisch direkt am Eingang saß, wurde ich von den flüchtenden Menschen mitgerissen. Irgendwie schaffte ich es meine Laptoptasche und meine Umhängetasche zu greifen und mit der Richtung der flüchtenden Menschen zu fliehen. Mein Handy musste ich liegen lassen.

Die Masse schob sich in Richtung Schliessfächer im Bahnhofsinneren. Einige versuchten sich darin zu verstecken. Das war jedoch eine schlechte Idee. Aus dem Irrgarten gabs keinen Ausweg wenn Attentäter hierher fänden.

Ständig gingen mir die Horrormeldungen aus Culombine und Ütoya durch den Kopf,  in denen Menschen in Fallen wie dieser erschossen wurden, weil sie nicht rauskamen.

Leute, die sich da verstecken wollten sprachen arabisch. Ich konnte Ihnen nicht sagen, dass es da keinen Ausweg gab.


Foto wurde am nächsten Tag aufgenommen

Am Ende des Schliessfachganges war der Ausgang zum Innenbereich der Einkaufsgänge im Bahnhofsinneren. Ich bewegte mich vollbepackt mit Laptopbag und Reisetasche in Richtung Bahnhofinnenhof.
Am Ausgang angekommen hörte ich laute männliche Schreie "Alles raus, sofort raus". Dann sah ich 2 Polizisten, den Gang herunterkommen mit dem Schnellfeuergewehr im Anschlag. Beide auf einer Höhe den engen Gang fixierend mit der Waffe von links nach rechts schweckend.

Es war also die Polizei, die den Bahnhof stürmte.

In Richtung Ausgang zu gehen traute ich mich nicht, da ich vermutete die Angreifer würden von da reinkommen. Also suchte ich Schutz, in dem ich in die Gänge nach Rechts abbog.




In einem  verlassenen Schnell-Restaurant, in dem noch der Fernseher und die Kafeemaschine lief, fand ich einen hohen Tresen, hinter dem ich Schutz vermutete und versteckte mich einige Minuten dort.
Tresen, hinter dem ich mich versteckt habe.


Nach einer Weile, als es scheinbar etwas ruhiger wurde, stand ich hinter dem Tresen auf und sah weitere Polizisten mit Sturmgewehr an dem Schnellrestaurant vorbeigehen. Ich fühlte mich sichererer und ging aus dem Schnellrestaurant. Am Ausgang bewegte ich mich im Rücken der Polizisten.

Einer der Polizisten bemerkte mich und drehte sich blitzschnell um und richtete sein Sturmgewehr auf mich. Jetz wurde mir klar wie Ernst so eine Situation werden kann.

Ich ging zurück zu dem Lokal wo ich war. Und tatsächlich  fand ich mein Handy auf dem Tisch an dem ich sass.

Ich nahm es und ging zügig zum Ausgang und raus aus dem Bahnhof. Draussen kamen gerade ca 5 Sixpacks vom SEK an und ca 10 schwer bewaffnete voll vermummte SEK- Polizisten  formierten sich. Vor dem Bahnhof wimmelte es vor Schaulustigen. Als Erstes räumte das SEK den Bahnhofsvorplatz, dann stürmten Sie den Bahnhof.


Als ich erfuhr, dass an diesem Abend nun kein Zug mehr nach Hause fuhr beschloss ich im Eden Hotel, gegenbüber vom Hauptbahnhof, einzuchecken und die Nacht im sicheren 5ten Stock zu verbringen und ersteinmal Informationen über den Hergang zu sammeln.
Ich bin bei der Suche nach Infos auf das Video der ARD gestossen, die den vermutlichen Attentäter, den man später erschossen unweit des Tatortes auffand,  auf dem Dach des Olympiazentrums im Streit mit einem Münchner Anwohner eines benachbarten Wohnhauses zeigt.



Einen islamistisch,  geplanten Anschlag schliesse ich aus, genauso wie ich ausschliesse, dass es sich um mehrere Täter handelte.
Die Vollsperrung Münchens und das Zusammenziehen aller bayrischen Polizeikrafte war ein Standard Schutzmechanismus, um einen Flächenbrand zu vermeiden.

Erst werden die öffentlichen Plätze geräumt, die Verkehrszentren kontrolliert und abgeriegelt und dann die Massen aufgelöst.

Das klappte sehr gut und wir können trotz der 8 Toten, die auch durch die Polizei niemals zu verthindern gewesen wäre, stolz auf unsere Polizei sein. Sie haben die Situation trotz der langen chaotischen Lagen in den Griff bekommen und am Abend die Sicherheit mit starker Präsenz bis in die Morgenstunden wiederhergestellt.

Ich spreche Ihnen hiermit meine Besondere Achtung aus.


Das Alles zeigt jedoch, wie wichtig es ist, dass wit ENDLICH eine Gesellschaft schaffen müssen, die in der Lage ist, die Problem, die aus der laufenden Globalisierung, den andauernden Kriegen die die  Flüchtlingstöme und Migrationsbewegungen verursachen langfristig in den Griff bekommen müssen und allen Menschen eine Basis geben müssen, in denen niemand isoliert und in Gettos abgeschoben werden kann. Wir müssen den Menschen eine Chance geben, sich zu entwickeln und nicht in Irrenhäsern mit Psychopharmaka vollzustopfen, weil sie "verhaltensauffällig" sind.

Das alles ist ein Zeichen fehlgeschlagener gesellschaftllicher Integration. Auch wenn dieses Wort schon sehr abgenutzt wird.

Wenn wir es nicht schaffen, die Gesellschaft schnell und effizient durchlässig und flexibel zu machen und unser Bildungssystem und den Arbeitsmarkt rasch an die sich schnell ändernden Verhältnisse anzupassen und ein reaktionsschnellers Asylrecht auf die Beine zu stellen, werden wir uns , wie es mein lieber Bruder Sascha sagt "An die Bilder in Zukunft gewöhnen müssen".

Die Politik und die Menschen müssen alles tun, um diesen verhärenden Problemen etwas entgegensetzen zu können.
 
Wir müssen Zustände wie in Frankreich verhindern und unsere Gesellschaft nicht zu einem Einlaufbecken zukünftiger Gettos machen, die uns um die Ohren fliegen. Wir brauchen ein Asylrecht, das die Menschen in Arbeit bringt und bei Nichteignung rasch abschiebt. Wir brauchen einen Arbeitsmarkt, der das leisten kann. Wir brauchen Geld für Integration, Bildung und kulturellen Ausstausch, keine Sklavengetthos von Migranten und Kriegsopfer und abgegrenzte Subkulturen als Herd genau solcher Amokläufe und Gewaltexzessen.

Die Migranten und Ihre Kinder brauchen Chancen, keine Vorurteile.
Erst wenn wir dieses Problem gelöst haben, sind wir nicht mehr anfällig für die Wahnvorstellungen religiöser Irrer wie Erdiógan und dem IS. Und unsere Integrationen sind stabil und die Menschen wissen was sie an unserem Land und Ihren Menschen so schätzen.

Gebt den Menschen eine Bedeutung, sodass sie sich keine Bedeutung mehr im Radikalismus suchen müssen. Das ist alles was solche Situationen wie am 22.ten Juli in München verhindern kann!

Geht auf einander zu und lernt Euch schätzen, statt Euch geringzuschätzen und auszugrenzen.


Ich möchte mein Beileid den trauernden Angehörigen der Opfer ausdrücken.

Bye












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